Serenade
(Serenadi)
Die
Serenade für Bariton und Orchester. Text von Erik Johan Stagnelius.
Vollendet 1894–95. Erstaufführung am 17. April 1895 in Helsinki
(Orchester des Orchestervereins Helsinki, Dirigent Jean Sibelius).
Jean
Sibelius komponierte neben Luonnotar
auch noch weitere interessante Stücke für Singstimme und
Orchester. Die Serenade
(Serenadi) stammt aus dem Jahr 1895 und der Solist war Abraham
Ojanperä, der auch in der Uraufführung von Kullervo
gesungen hatte. In dem zum Gedicht von Stagnesius komponierten
kleinen Werk ist ansteckendes Pathos zu spüren, aber der Stil ist
Sibelius nicht besonders gelungen und das Lied hat sich in den
Repertoires nicht durchgesetzt.
Des
Fährmanns Bräute (Koskenlaskijan morsiamet)
Op.
33 Des Fährmanns Bräute,
Ballade für Bariton oder Mezzosopran und Orchester, Text von A.
Oksanen. Vollendet 1897, Erstaufführung am 1. November 1897 in
Helsinki (Abraham Ojanperä und das Orchester der Philharmonischen
Gesellschaft, Dirigent Jean Sibelius). Fassung für Männerchor
und Orchester 1943, Erstaufführung am 22. April 1945 in Helsinki
(Chor „Laulu-Miehet“ und das Rundfunkorchester, Dirigent
Martti Turunen).
Des
Fährmanns Bräute
(Koskenlaskijan morsiamet) wurde für den Bariton Abraham Ojanperä
komponiert, aber das Werk kann auch von einem Mezzosopran gesungen
werden. Das Gedicht von August Oksanen, das die Geschichte des
mutigen Fährmann Vilhelmi, seiner Braut Anna und der eifersüchtigen
Schutzgöttin des Wasserfalls erzählt, hatte Sibelius schon in
seiner Jugend fasziniert. Das Werk reißt auch mit. „Ich habe
mich am Klavier ein bisschen ausgetobt und bin jetzt beim
Schreiben außer Atem“, schrieb er an Aino, nachdem er die
Skizzen für Des Fährmanns Bräute (Koskenlaskijan morsiamet) fertig geschrieben
hatte.
Die
Erstaufführung gefiel dem Publikum, aber die meiste
Aufmerksamkeit in den Rezensionen wurde auf die Erstaufführung
der neuen Fassung der Lemminkäinen-Suite
(Lemminkäis-sarja) gerichtet, über die Karl Flodin seine berühmte
vernichtende Kritik schrieb.
Des
Fährmanns Bräute
(Koskenlaskijan morsiamet) ist ein sehr hinreißendes Werk, obwohl
der pathetische Text von Oksanen heute übertrieben vorkommen kann.
Erik Tawaststjerna hielt die Komposition „für ziemlich
stereotypisch“, aber die meisten Zuhörer lassen sich von der
erotischen Leidenschaft des jungen Sibelius und von dem Aufschäumen
der Orchesterschwalle mitreißen.
Arioso
Op.
3 Arioso für Sopran und Streichorchester. Text von Johan Ludvig
Runeberg, auch auf Finnisch: Talviaamull'
astui tyttö. Das Lied wurde 1893 vollendet und die Fassung für
Orchester 1911. Erstaufführung am 30. März 1914 in Turku (Ida
Ekman, Orchester der Musikalischen Gesellschaft, Turku, Dirigent
Karl Ekman). Fassung für Singstimme und Klavier 1911.
Sibelius
dachte über das Thema Arioso
schon im Jahr 1893 nach, aber die Fassung für Sopran und
Streichorchester stammt aus dem Jahr 1911 und die Erstaufführung
fand erst 1914 in Turku mit Ida Ekman als Solistin statt.
Das
sehr selten aufgeführte Lied mit Orchester ist ausgezeichnet.
„Das kleine Lied vermittelt den Eindruck von Größe: auf
derselben Weise monumental sind zum Beispiel die Lieder Arioso und Und ich fragte dann
nicht wieder (Sen har jag ej frågat mera, En mä enää tuota
kysy)“, stellte Erik Tawaststjerna fest. Robert Layton sieht in
diesem Lied schon einen Hinweis auf Luonnotar.