Op.
82
Symphonie Nr. 5 Es-Dur,
1. Fassung
1915: 1. Tempo
moderato assai, 2. Allegro commodo, 3. Andante
mosso, 4. Allegro commodo - Largamente molto, Erstaufführung am
8. Dezember 1915 in Helsinki (das Städtische Orchester Helsinki,
Dirigent Jean Sibelius). 1. Tempo molto moderato, 2. Andante mosso,
3. Allegro molto - Largamente assai, Erstaufführung am 8.
Dezember 1916 in Turku (Orchester der Musikalischen Gesellschaft
Turku, Dirigent Jean Sibelius). 1.
Tempo molto moderato - Allegro moderato (ma poco a poco stretto),
2. Andante
mosso, quasi allegretto, 3. Allegro molto. Erstaufführung am 24.
November 1919 (Städtisches Orchester Helsinki, Dirigent Jean
Sibelius).
Um
den Ehrentitel der beliebtesten Symphonie von Sibelius kämpfen
die Symphonie Nr. 2 und die Symphonie
Nr. 5. Beide
enden stolz und klingen wunderbar.
Die
souveräne Virtuosität des Werkes zeigt keine Spuren davon, dass
jede wichtige Entscheidung ein Ergebnis jahrelanger Anstrengungen
war: während der Kompositionsphase erfunden, oft verworfen,
umgearbeitet und schließlich in einer erneuten Form ausgewählt.
Sibelius
lebte während des ersten Weltkrieges als Komponist „ein Leben
auf zwei Ebenen“. Die Verbindungen mit der Außenwelt waren
wegen des Krieges recht eingeschränkt, und er musste unzählige
Kleinstücke für die finnischen Verleger komponieren, um Geld zu
verdienen. Gleichzeitig arbeitete er an der vollkommen neuartigen
Symphonie und komponierte sogar drei Fassungen, ehe er mit dem
Ergebnis zufrieden war.
Sibelius
hatte sich zumindest seit dem Frühjahr 1912 Gedanken über die Symphonie
Nr. 5 gemacht – neben seinen sonstigen Arbeiten. Im Sommer
1914 schrieb er, dass ihm gerade nach dem Ausbruch des ersten
Weltkrieges „ein wunderbares Thema“ eingefallen wäre. Im
Herbst 1914 schrieb er eine Prophetie an seinen Freund Axel
Carpelan: „Wieder weit unten. Aber ich kann schon den Berg sehen,
den ich mit Sicherheit besteigen werde (…) Gott wird die Tür für
einen Augenblick öffnen und sein Orchester wird die Symphonie
Nr. 5 spielen.“
Sibelius’
Tagebuchaufzeichnungen zeigten während des Komponierens der Symphonie
Nr. 4 Entschiedenheit, aber die Anfangsphase der
Kompositionsarbeit der Symphonie Nr. 5 war eine wahre
Ekstase. „Die Herbstsonne scheint. Die Natur leuchtet in
Abschiedsfarben. Mein Herz singt wehmütig und die Schatten werden
länger. Adagio meiner Symphonie Nr. 5? Dass ich, ein armer
Kerl, so reiche Momente erleben darf!“ schrieb er am 10. Oktober
1915. Und im November wurde die Stimmung stärker: „Mir ist ein
wunderbares Thema eingefallen. Adagio für meine Symphonie –
Erde, Würmer und Elend, fortissimo und Sordinen, viele Sordinen.
Und die Melodien göttlich!!“
Während
des Herbstes und des Winters entstanden reichlich Entwürfe. Aber
welcher Entwurf gehörte zu welchem Satz oder Werk? „Am Abend
war ich mit der Symphonie beschäftigt. Diese wichtige Beschäftigung,
die mich geheimnisvoll fasziniert. Als ob unser Herrgott Mosaikstücke
aus dem Boden des Himmels heruntergeworfen hätte und anschließend
mich gebeten hätte, herauszufinden, was für ein Muster dort
gewesen ist.“
Sibelius
arbeitete neben der Symphonie noch an einem Violinkonzert, über
welches er auch mit Breitkopf & Härtel gesprochen hatte, aber
aus diesem Plan begann sich die Symphonie Nr. 6 zu
entwickeln. Themen gingen von einem Entwurf in den anderen über.
Ein Teil der ersten Entwürfe für die Symphonie Nr. 6
endete letzten Endes in der Symphonie Nr. 5 – und das
zweite Thema des Finales der Symphonie Nr. 6 kann zuerst in
den Entwürfen der Symphonie Nr. 5 gefunden werden.
Am
21. April sah Sibelius sechzehn Schwäne und er schrieb auf der
Stelle ein großartiges kleines Thema in sein Tagebuch, das in das
Finale der Symphonie Nr. 5 gelangte. „Eines der großen
Erlebnisse in meinem Leben! Herr Gott noch mal, wie schön!“,
schrieb er in sein Tagebuch.
Erik
Tawaststjerna hat gründlich analysiert, wie Sibelius die Themen
aus seinem Entwurfsbuch für seine Symphonie Nr. 5 entwickelte.
Tawaststjerna teilt die Themen, die Sibelius’ Selbstkritik überstanden
hatten, in zwei Kategorien ein: aus „Schrittimpulsen“ oder aus
„Schaukelimpulsen“ entstandene Themen.
Diese
beiden Impulstypen sind in der ersten Fassung der Symphonie Nr.
5 offen zur Schau gestellt und leicht zu entdecken. Sie wurde
am 8. Dezember 1915 am 50. Geburtstag des Komponisten aufgeführt
und war sehr erfolgreich. Sibelius war schon ein Nationalheld und
die Symphonie wurde ungeheuer gut aufgenommen: Der Jubilar durfte
vor dem Konzert stundenlang festliche Delegationen empfangen, das
Publikum schrie vor Freude während des Konzerts und die
Feierlichkeiten dauerten mehrere Tage und beinhalteten mehrere
Konzerte.
Eine
gute Vorstellung von der Aufnahme der ersten Fassung der Symphonie
Nr. 3 kann man aus der Rezension von Otto Kotilainen in
„Helsingin Sanomat“ bekommen. Die Symphonie hatte noch vier Sätze
und Kotilainen hatte ganz richtig bemerkt, dass der zweite Satz
fast unmittelbar mit dem ersten verbunden war. Der erste Satz
endet in der Originalfassung seltsam plötzlich und unvermutet,
als ob das Ende eine Einleitung für den zweiten Satz wäre.
Kotilainen hielt den dritten, langsamen Satz „für den
sonderbarsten andante-Satz, der jemals geschrieben worden ist“.
„Schlichtheit, Tiefe, Schönheit“, beschrieb Kotilainen.
Sibelius bemerkte bald, dass der langsame Satz in dieser Form noch
zu einfach war.
Kotilainen
verglich das Finale mit dem Toben der Naturkräfte. Im Kanon am
Ende hörte Kotilainen „die wildesten Missklänge“, als das
Thema von einem Instrument zum anderen überging. „Regelrechtes
Zaubern mit Klängen“, bewunderte der Kritiker das Stück und
erklärte die Symphonie Nr. 5 für ein Meisterwerk.
In
der Rezension merkt man, wie deutlich sich die ursprüngliche
Fassung von der endgültigen unterscheidet. Die ursprüngliche
Fassung ist deutlich länger und die Scherzo-Phase am Ende des
ersten Satzes ist noch ein eigener Satz. Im Finale der ursprünglichen
Fassung gibt es spannend dissonante Züge, die der Symphonie Nr.
4 ähneln, und die Sibelius später abschwächte. Und die berühmten
Schlussschläge waren noch durch die Pauken miteinander verbunden.
Die ursprüngliche Fassung fiel international auf, als sie 1995
Osmo Vänskä und das Städtische Orchester Lahti aufnahmen.
Sibelius
arbeitete im Januar 1916 an der Symphonie, um sie druckreif zu
bekommen, war aber mit der Form nicht zufrieden. Er fing an, die
Symphonie zu überarbeiten und verband die zwei ersten Sätze mit
einer genialen Brücke – sogar so, dass die Verbindungen der Sätze
gezeigt wurden, und die Eröffnung bildete jetzt eine organische
Gesamtheit.
Der
langsame Satz ist allem Anschein nach – auf Grund der nur
teilweise erhaltenen Stimmen – eine Art Zwischenform der
Fassungen von 1915 und 1919. Dasselbe gilt für das Finale, in dem
ein Teil des Materials vorübergehend verworfen und durch Themen
ersetzt war, die aber nicht für die Fassung 1919 angenommen
wurden. Die Aufführung der zweiten Fassung im Dezember 1916 hat
die Kritiker zu keinen eingehenden Vergleichen veranlasst.
Sibelius
war erst mit seiner dritten Fassung zufrieden. Der Anfang war
nicht viel geändert worden, der langsame Satz war zu einem
vielseitigeren Satz angewachsen, der das Thema reich und
mehrdeutig variiert. Im Finale waren einerseits einige etwas
gesondert scheinende Phasen verworfen geworden und anderseits war
die brillante largamente-Sektion aus der Fassung 1915 wieder
aufgenommen worden.
Am
22. April schrieb Sibelius: „Symphonie Nr. 5 – mirabile,
oder soll ich sagen horrible dictu. Fertig, in ihrer endgültigen
Fassung. Ich habe mit Gott gerungen.“ Sechs Tage später wollte
er schon die Sätze II und III ganz streichen, aber tat es dann
doch nicht. Er arbeitete das Finale noch einmal um und die
Symphonie Nr. 5 war damit definitiv fertig. „Jetzt ist sie
gut“, stellte Sibelius fest.
In
der endgültigen Fassung beginnt die Symphonie mit dem Signal der
Hörner, indem das Tremolo der Pauken das Tor zum Weltall öffnet.
Die vier ersten Töne dieses Signals sind nach Ansicht einiger
Musikwissenschaftler die Urzelle, in die alle wichtigen Themen zurückgeführt
werden können.
Notenbeispiel
26
In
der Fassung 1915 fehlen diese zwei Takte. Das Werk begann nämlich
mit dem dritten Takt der jetzigen Fassung, allerdings mit kargerer
Orchestrierung als die endgültige Fassung.
Notenbeispiel
27
Ilmari
Krohn nannte die mit Holzblasinstrumenten gespielte Fortsetzung
ein „Trällerthema“. Die Oboe entwickelt dieses Trällern zum
„Thema“.
Notenbeispiel
28
Bald
ist der ganze symphonische Himmel voll von Trällern. Die
Streichinstrumente fallen mit dem Gesause des Frühlings zusammen
und die Holzblasinstrumente tragen ein schaukelndes, mit
umfangreichen Intervallsprüngen spielendes „Seitenthema“ vor.
Das dazu führende chromatische Thema spielt auch in der Folge
eine wichtige Rolle.
Notenbeispiel
29
Wenn
das Pendel fis-e in der Symphonie Nr. 4 die Unerschütterlichkeit
des Schicksals reflektierte, ist dieses ständig stärker werdende
Schaukeln absolut ein Leben erzeugendes Element.
Nach
den besinnenden Hornsignalen merkt man, dass der Anfang wiederholt
wird, aber die Tonart ist eine andere und die Musik entwickelt
sich fortwährend. Bald schafft das Fagott dunkle Drohung, die
durchsichtige Dunkelheit der Symphonie Nr. 4 macht sich
bemerkbar. Aber diese Musik endet nicht in der Dunkelheit. Die
Streichinstrumente führen die Musik allmählich von der
Dunkelheit in das Licht und in das siegreiche Hornsignal.
Gleichzeitig
hat sich das Tempo zum Allegro moderato beschleunigt. Vollkommen
reibungslos ist man entweder auf „die Fortsetzung der
Entwicklung“ oder „auf die Hauptphase des Scherzo“ übergegangen
– darüber haben Musikwissenschaftler schon jahrzehntelang
gestritten. Möglicherweise hat Sibelius, der Maestro und
Erneuerer der symphonischen Form, absichtlich eine vieldeutige,
zumindest auf zwei verschiedene Weisen sich öffnende Formlösung
geschaffen.
In
der Phase des Allegro moderato trällern in „der Hauptphase des
Scherzo“ fröhlich die Holzblasinstrumente. Es sind Anklänge
sowohl an das Trällern des Anfangs als auch an das Hornsignal,
das die Symphonie eröffnet, zu hören. Die flotte Melodie der
Trompete könnte wie ein Trio des Scherzos sein. Zugleich weist
sie sowohl auf das Signal am Anfang der Symphonie als auch auf das
Schaukeln des „Schwanenthemas“ im Finale hin.
Allmählich
werden die Verbindungen der Themen gezeigt – sie vereinigen sich,
paaren sich geradezu in einem fortwährend schnellerem Tempo. Die
Hörner führen den Satz im schnellen Tempo zum abrupten Ende. So
kann der Satz nicht enden, obwohl Sibelius es einen Augenblick überlegte!
Der
zweite Satz (Andante mosso, quasi allegretto) ist mit der
langsamen Stelle des dritten Satz vergleichbar und zwar in dem
Sinn, dass es in beiden Sätzen eine schöne Melodie als
Hauptthema gibt. Dieses Mal tritt sie zuerst als Dialog zwischen
dem Pizzicato der Streichinstrumente und den Flöten auf.
Notenbeispiel
30
Die
Musikwissenschaftler konnten sich nicht darauf einigen, wo das
Thema anfängt und wo es endet. Das andauernde Variieren des
Themenmaterials mag daran erinnern, wie die alten finnischen
Runensänger mit ihren Melodien umgingen.
Das
Thema kommt in zwei Variationen als Achteltakte der
Streichinstrumente vor, danach in zwei leidenschaftlicheren
Versionen. Die Grenzen der Variationen sind nicht selbstverständlich
und in den Zwischenepisoden gibt es Materialien, die die nächsten
Variationen anreichern und schon auf das Finale hinweisen. Die
Musik wird hektischer, aber die Idylle bleibt trotzdem erhalten.
Das Schwanenthema des Finales überfliegt schon kurz im
Hintergrund.
Eine
der Variationen erinnert sogar einen Augenblick lang an den
Schrecken der Symphonie Nr. 4. Mit dem thematischen
Material wird wehmütig mit Oboe und geradezu romantisch mit
Streichinstrumenten umgegangen. Die Holzblasinstrumente haben die
Ehre, den Satz ohne Sentimentalität zu beenden. Der Übergang zum
Finale ist unmittelbar.
Der
dritte Satz (Allegro molto) fängt mit dem Gesause der
Streichinstrumente an. Mit guter Vorstellungskraft kann man noch
einen Anklang an das Kalevala (Kalevala) und einen Hinweis
auf den Anfang der Symphonie Nr. 3 hören.
Notenbeispiel
31
Die
Holzblasinstrumente erinnern an das Signal des Anfangs der
Symphonie. Das Schwanenthema wird zuerst allein durch die Waldhörnern
präsentiert und danach gleichzeitig mit dem Gesang der
Holzblasinstrumente. Das sind die Materialien, auf die die zwei
ersten Sätze abgezielt zu haben scheinen.
Notenbeispiel
32
Während
das Schwanenthema sich abschwächt, bringen die Flöten das
thematische Material vom Anfang des Finales wieder zum Zirkulieren.
Das Schwanenthema kehrt zurück und der darauf tönende Gesang
wird mit Holzblasinstrumenten wiederholt und schließlich auch mit
Streichinstrumenten, wenn das Tempo langsamer wird. Der Eindruck
ist außergewöhnlich schön, wenn die Melodie sinkt und das Tempo
langsamer wird.
Ein
neuer Anstieg beginnt mit einem sanften Schwanenthema, das stärker
wird und in die Höhe steigt. Wenn der Orgelpunkt endlich nach
langem Warten auf den Es-Ton herunterkommt, ist das Weltall an
seinem Platz. Sechs feierliche Explosionen – vielleicht das berühmteste
Ende einer Symphonie des 20. Jahrhunderts.
Notenbeispiel
33
Die
Symphonie Nr. 5 ist ein gewaltiger symphonischer Bogen, in
dem nach der Analyse des Musikwissenschaftlers Veijo Murtomäki
„eine einzige Grundidee lückenlos durch die ganze Symphonie
bricht und sie befruchtet. Die Sätze der Symphonie Nr. 5
sind mit einer ununterbrochenen Entwicklung des Gedankens
zusammengebunden worden“.
Die
Symphonie Nr. 5 war nach der Symphonie Nr. 4, die
man als schwierig empfunden hatte, eine Erleichterung für das
Publikum. Gleichzeitig war sie eine Enttäuschung für einen Teil
der einflussreichen Kritiker und Forscher, die sich gewünscht hätten,
dass Sibelius die mit der Symphonie Nr. 4 angefangene
Vernichtung der Tonalität fortgesetzt hätte.
Sibelius
hielt an, weil auf der anderen Seite dieser Grenze nur „Wahnsinn
oder Chaos“ zu erwarten gewesen wären. Arnold Schönberg ging
weiter, aber musste schnell vor dem Chaos weichen, indem er die
eisernen Gesetzen folgende 12-Tontechnik entwickelte.
Das
war nicht Sibelius’ Art das Chaos zu vermeiden. Als Arnold Schönberg
die Tonsprache erneuerte und oft auf alte Formen zurückfiel,
gebrauchte Sibelius jetzt traditionellere Harmonien, um die
symphonische Form zu erneuern.
Der
von Sibelius gewählte Weg war gerade damals von der Oberfläche
her angenehmer und leichter verständlich für das große Publikum.
Neue Herausforderungen warteten jedoch schon auf Sibelius. In
seinem Entwurfsbuch hatte sich während des ersten Weltkriegs
Material auch für die Symphonie Nr. 6 und 7
angesammelt. Die beiden Symphonien würden den Musikfreunden große
Überraschungen bringen.
Zitate
über die Symphonie Nr. 5
„Die
Symphonie Nr. 5 tönte in meinem Kopf, als ich den ersten
Mondspaziergang der Astronauten im Fernsehen sah und ich erfuhr später,
dass BBC gerade diese Töne als Hintergrundmusik für die Landung
auf den Mond benutzt hatte. Und von da gingen die Reisen meiner
Fantasie sowohl zeitlich als auch räumlich immer weiter: Zur
Entstehung und zum Untergang der Planeten, zum Funkeln der fernen
Milchstraßen“. Erik
Tawaststjerna, Musikwissenschaftler 1978
Man
kann sagen, dass die Symphonie Nr. 5 von Sibelius die Linie
der Symphonie Nr. 3 fortsetzt. Aber in der Symphonie Nr.
5 ist alles in größerem Umfang: die Themen, die Bearbeitung
der Form, die Skala der Töne, der anhaltende thematische Prozess“.
Erkki
Salmenhaara, Musikwissenschaftler 1984
„Ein
bedeutender Schritt vorwärts auf dem Weg zu dem Ideal der
symphonischen Einheit (…) Sibelius hebt mit seiner Symphonie
Nr. 5 die Gattung der Symphonie auf eine ganz neue zyklische
Ebene.“ Veijo
Murtomäki, Musikwissenschaftler 1990
„Ich
fing an, die Symphonie Nr. 5 besser zu verstehen, nachdem
ich deren ursprüngliche Fassung dirigiert hatte. Am Ende des Stückes
möchte ich immer weinen, es hat irgendetwas Reinigendes an sich.
Es sind nicht kosmische Tiefen, die mich rühren, sondern, dass
ich als kleiner Mensch Trost und Vorsehung empfinde.“ Osmo
Vänskä, Dirigent 1998
„Die
Symphonie Nr. 5 ist gewissermaßen konservativer, aber nur
von ihren Harmonien, die nach der modernen Komplexität der Symphonie
Nr. 4 einfacher scheinen. Die fünfte ist auch ein Nachfolger
von Wagner, mehr denn je zuvor. Gerade jetzt ist es wichtig, tief
zu atmen.“Jukka-Pekka
Saraste, Dirigent 2002