Op.
8 Die Eidechse (Ödlan,
Sisilisko)
Musik
für das gleichnamige Schauspiel von Mikael Lybeck. Vollendet
1909, Erstaufführung am 6. April 1910 am Schwedischen Theater in
Helsinki, Dirigent Jean Sibelius.
Das
traumähnliche Schauspiel von Mikael Lybeck inspirierte Sibelius
und er begann im Juni 1909, dazu Musik zu komponieren. Die
Hauptfigur des Schauspiels, Graf Alban, ist ein empfindsamer Träumer,
der mit Elisiv, die all das Reine repräsentiert, verlobt ist. Die
Liebenden verweilen auf der „reinen“ Welt der Musik. Das Böse
wird durch Adla im Eidechsenanzug symbolisiert, die in Alban
sowohl Entsetzen als auch Leidenschaft weckt. Elisiv und Adla
versuchen beide Albans Seele auf der eigenen Seite zu halten. In
diesem Kampf kommt Elisiv ums Leben und aus Rache tötet Alban das
Böse in sich bzw. Adla.
Sibelius
war besonders an den Traumvisionen von Elisiv interessiert. „In
der Traumepisode lasse ich meinem Einfallsreichtum freien Lauf“,
schrieb er. Das Ergebnis war, dass er sehr interessante Musik
schrieb, die die Symphonie Nr. 4 und sogar Tapiola
antizipierte. Die Partitur umfasst 33 Seiten und sie ist für ein
Streichorchester geschrieben, das nach dem Komponisten nur aus
neun Musikern bestehen kann.
Dieses
Werk ist sehr selten aufgeführt worden, vielleicht auch deshalb,
weil es nach Erik Tawaststjerna zu eng an die Handlung des
Schauspiels gebunden ist und sich deshalb schlecht für eine
Konzertversion eignet. Die Partitur wurde 1994 gedruckt und man möchte
meinen, dass sich im 21. Jahrhundert die Zahl der Aufführungen
vermehren wird. Die Musik ist ja interessant und auch leicht
aufzuführen, zum Beispiel mit neun Streichmusikern, also dem
Wunsch des Komponisten folgend.