Pekka Halonen (1865-1933)
Pekka Halonen war Sibelius vielleicht sogar näher als Aho. Farben spielten bei beiden Künstlern eine zentrale Rolle. Halonen stellte sie mit dem Pinsel dar, während Sibelius sie mit Noten erfasste. Es heißt, Halonens Farbsinn sei so scharf gewesen, dass er selbst kleinste Veränderungen in der Natur, die durch die Temperatur oder die Intensität des Sonnenlichts verursacht wurden, bemerken konnte. Jeden Tag schienen Landschaften und Gegenstände in den Augen des Künstlers ihre Farbe zu verändern.
Sibelius hingegen „hörte“ Farben. C-Dur war rot, F-Dur grün und D-Dur gelb. Die Lieblingsfarbe des Komponisten war hellgrün, am liebsten mit einem Hauch von Gelb, eher als von Blau. „Sie liegt irgendwo zwischen D und Es“, erklärte der Komponist seinem Sekretär. In der Natur begegnete ihm diese Farbe selten, aber manchmal erschien sie, so der Komponist, am Himmel.
Vor diesem Hintergrund ist es leicht, das gemeinsame Interesse der beiden Männer an Oscar Parviainens Gemälde *Trauerzug* im Speisesaal von Ainola zu verstehen. Sibelius nannte es das „D-Dur-Gemälde“ aufgrund seiner dominierenden gelben Farbe (Siehe Ainolas Kunstwerke im Speisesaal). Der Geschichte nach konnten die beiden Freunde stundenlang über die verschiedenen Farbnuancen des Werks sprechen – und manchmal auch streiten.
Sibelius sorgte sich um seinen Freund. Halonens Unfall fand sogar Eingang in sein Tagebuch:
„3. Januar 1912: Unfall – Pekka Halonen, der sich das Bein gebrochen hat, hat uns zutiefst erschüttert.“
Der Geschichte zufolge half Sibelius Halonen auch in einer finanziellen Notlage, indem er das kleine Gemälde *Der alte Brunnen* des Künstlers erwarb (Siehe Ainolas Kunstwerke im Speisesaal).
In den frühen 1930er Jahren verlor Sibelius viele seiner engen Freunde: Akseli Gallen-Kallela, Arvid Järnefelt und Robert Kajanus. Auch Pekka Halonen starb 1933. Zu dieser Zeit, als er mit seiner achten Symphonie kämpfte, fühlte sich der Komponist wirklich allein.