Juhani Aho (Brofeldt) (1861-1921)
Der Komponist schätzte beide aus Savo stammenden Volksmänner, Pekka Halonen und Juhani Aho. Der Wettstreit um Aino Järnefelt mit Letzterem war bei Sibelius‘ Umzug nach Tuusula bereits Vergangenheit, und die Freundschaft mit dem Schriftsteller wurde durch die gemeinsame Zugehörigkeit zum Kreis der Päivälehti weiter gefestigt. Im Sommer 1904, als die Maurerarbeiten in Ainola im Gange waren, schrieb Aho sein Prosagedicht *Mein Bruder in fremden Landen*. Sibelius vertonte es im selben Jahr für Männerchor. Im Herbst 1914 bot der Schriftsteller seinem Freund auch das Manuskript *Die Bärenjäger* an, damit dieser daraus ein Ballett komponiere, aber das Projekt scheiterte. *Mein Bruder in fremden Landen* blieb das einzige Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Aho und Sibelius.
Sibelius kleidete sich stets in seine besten Gewänder, wenn er zu einem Spaziergang aufbrach. Aho hingegen bevorzugte zu Hause die Kleidung eines einfachen Mannes. Auf Ahos Hof störte Sibelius der Fischgeruch, weshalb ihre gemeinsamen Spaziergänge bald ausblieben, doch die Künstler gingen hin und wieder gemeinsam angeln.
Oft reisten sie auch zusammen nach Helsinki. Ob in ihren Gesprächen wohl Ahon’s Werk *Panu* zur Sprache kam? Anfang 1898 arbeitete Sibelius an einem programmatischen, vierteiligen symphonischen Werk. Das Finale trug den Titel *Jormas Himmel*. Die Verbindung zu Ahons Roman scheint offensichtlich. Auf den letzten Seiten des Buches findet sich ein langer Kalevala-Vers, genannt *Jormas Lied*. Die Komposition wurde nie vollendet, doch einige ihrer Themen fanden offenbar Eingang in die erste Sinfonie.
Die Dienste von Pekka, dem Pferd, endeten 1911, als die Familie Aho nach Helsinki zog. Dies führte zu Veränderungen in Ainola. Die Familie Sibelius schaffte sich ein eigenes Pferd an und baute ihm einen Stall. Auch das Grundstück musste erweitert werden (Siehe Ainolas Gebäude). Der Kontakt zum Schriftsteller brach jedoch nicht ab, und Ahons Werke wurden in Ainola eifrig gelesen (Siehe Ainolas Bibliothek).