Eero Järnefelt (1863-1937)
Eero Järnefelt war für Sibelius einer der wichtigsten Künstler aus der Tuusulanjärvi-Künstlergemeinschaft und stets ein willkommener Gast in Ainola. Er war ein selbstloser Unterstützer, Ermutiger, ein unglaublich intelligenter Gesprächspartner und, wenn nötig, auch eine finanzielle Hilfe für den Komponisten.
Sibelius widmete seine Vierte Symphonie seinem Schwager Eero Järnefelt. Das Werk wurde erstmals im Frühjahr 1911 aufgeführt, aber bereits im Herbst 1909, während der Komposition, unternahmen die Künstlerfreunde gemeinsam eine Reise nach Koli. Niemand weiß genau, inwieweit die Gespräche während dieser Reise und die umliegenden Landschaften die Entstehung der Vierten Symphonie beeinflussten. Sibelius ließ sich von Koli inspirieren, auch wenn er die Programmatik seiner Symphonie strikt leugnete. Seiner selektiven Erinnerung nach war es nur Eero Järnefelt, der ihm nach der etwas verwirrenden Uraufführung der Symphonie in seinem Künstlerzimmer dankte.
Die Beziehung von Sibelius zu seinem Schwager war nicht frei von Spannungen. Järnefelt war adliger Herkunft, was beim Komponisten Minderwertigkeitsgefühle hervorrief, die er gelegentlich in seinem Tagebuch verarbeitete.
Die beiden Freunde unternahmen lange Spaziergänge, bei denen sie die Probleme der Kunst und des Lebens diskutierten. Järnefelts weltgewandte Erfahrung und brillante Gesprächsfähigkeiten faszinierten und beschämten Sibelius zugleich. Im Oktober 1912 beklagte Sibelius in seinem Tagebuch seinen „Drang, sich leerzureden“ und als „Hobbyphilosoph und Fantast“ in der Gegenwart seines Schwagers aufzutreten—vor allem, da Järnefelt oft „mit einem einzigen Satz seine Fantasiegebilde zerstörte.“ Dennoch konnte Sibelius, trotz der gelegentlichen Verletzungen seiner Naivität, die ihm so viel bedeutete, nicht anders, als „diesen edlen, feinen Freund zu lieben.“
In Ainola sind mehrere Werke von Järnefelt zu sehen. Im Saal befinden sich zwei Porträts von Aino, und ein weiteres in Sibelius‘ Arbeits- und Schlafzimmer. Im Speisesaal, neben ein paar Landschaften, befindet sich ein warmherziges Geschenk zum 50. Geburtstag, das Järnefelt seinem Freund machte. Es zeigt einen roten Stuhl in Suviranta im Jahr 1915. Der Stuhl steht noch heute an seinem ursprünglichen Platz, doch seine Farbe ist inzwischen zu Grau verblasst.
In den 1930er Jahren begann die Künstlergemeinschaft von Tuusulanjärvi für Sibelius endgültig der Vergangenheit anzugehören: Eero Järnefelt, der letzte seiner engsten Künstlerfreunde, starb 1937.