Sibelius begann seine Erwerbstätigkeit im Herbst 1891 in Loviisa. Er gab Unterricht in Geigenspiel und Musiktheorie, während er Kullervo komponierte. Das Unterrichten war nicht sehr einträglich.
Sibelius‚ Zeitungsanzeige
Ein Jahr später hatte Sibelius zwei Anstellungen. Er unterrichtete im Semester 1892-1893 sowohl am Musikinstitut von Wegelius als auch an der Orchesterschule von Kajanus Musiktheorie und Geigenspiel.
Sibelius‚ Jahreseinkommen am Musikinstitut 1892-1893 betrug 772,50 Fmk bzw. 2 596,65 Euro. Der Betrag reichte eben gerade für die Wohnungsmiete der Familie.
Sibelius wurde schlecht bezahlt. Bestenfalls konnte er mit mehr als 30 Stunden pro Woche und an zwei verschiedenen Instituten den Lebensunterhalt für seine Familie zusammenbekommen.
Es mag in diesem Zusammenhang erwähnt werden, dass Wegelius selbst an seinem Musikinstitut ein Monatsgehalt von 500 Fmk bezog, d. h. 1 630 Euro und außerdem noch verschiedene Zulagen erhielt. Robert Kajanus für seinen Teil kassierte an seiner Orchesterschule neben anderen Einkünften 600 Fmk, d. h. 2 000 Euro pro Monat.
Sibelius‚ Monatsverdienste an der Orchesterschule des Orchestervereins in den Jahren 1892-1893 betrugen bestenfalls 200 Fmk bzw. 690 Euro. Während der Sommermonate gab es kein Gehalt.
Es war also kein Wunder, dass Sibelius‚ Lehrerkarriere nur einige Jahre dauerte. Mit Komponieren und Konzerten verdiente er mehr. Der Name von Sibelius wurde auf den Lehrerlisten bis 1902 geführt, aber außer ein paar kurzen Vertretungen an der Universität kam er für den Unterhalt seiner Familie als freier Komponist auf.