Die Töchter von Jean Sibelius in den 1940er Jahren. Katarina Ilves (links), Eva Paloheimo, Heidi Blomstedt, Ruth Snellman und Margareta Jalas
Margareta wurde im September 1908 geboren, als die Familie Sibelius schon vier Jahre in Ainola wohnte. Von den Schwestern besuchten Eva und Ruth schon die Schule in Helsinki. Das schüchterne Mädchen fühlte sich, zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Heidi, in der nächsten Umgebung des Hauses am wohlsten. Katri Wasenius aus dem Nachbarhaus und Heidi spielten auch im Kuhstall, von wo auch für die Familie Sibelius die Milch geliefert wurde.
Margareta und ihre kleine Schwester Heidi wurden „Täubchen“ gerufen. Für sie wurde Anfang der 1910er Jahre ein Spielhäuschen errichtet und im Sommer 1928 ein Tennisplatz nahe dem heutigen Café- und Kartenverkaufsgebäude.
Margareta nahm, wie auch ihre Schwestern, Klavierunterricht, aber als Hauptinstrument wählte sie die Violine. Das Instrument bekam sie von ihrem Vater, der selbst kaum noch Geige spielte. Im Herbst 1922 wurde Margareta in Helsinki eingeschult.
Als Margareta 15 Jahre alt war, verliebte sie sich in ihrem Altersgenossen Jussi Blomstedt (später Jalas) und er wurde im Mai 1924 auch in Ainola vorgestellt, als Margareta ein großes Fest für ihre Freunde veranstalten durfte. Margareta machte 1927 ihr Abitur. Sie lernte gerade damals in Ainola für ihre Reifeprüfung, als Sibelius die Orchestersuiten aus der Bühnenmusik Der Sturm (Myrsky) umarbeitete. Später absolvierte Margareta ihr Examen und wurde Magister der Philosophie. Sie war die einzige von Sibelius’ Töchtern, die eine akademische Abschlussprüfung absolvierte und sie übersetzte zum Beispiel das Sibelius-Buch von Bengt von Törne ins Finnische.
Margareta und Jussi heirateten im August 1929. Auch Margareta pflegte eine enge Beziehung zu Ainola. Die Familie wohnte in Helsinki und Margareta arbeitete als Sachbearbeiterin in der Kanzlei der Sibelius-Akademie. Ein Grund der Ainola-Aufenthalte war, dass der Dirigent Jussi Jalas oft von seinem Schwiegervater Anweisungen bekommen wollte, bevor er dessen Kompositionen dirigierte.
Margareta hielt sich ein paar Tage vor dem Tod des Komponisten in Ainola auf, als gerade Kraniche sehr niedrig über Ainola flogen. „Da kommen sie, die Vögel meiner Jugend“, sagte der Komponist seiner Tochter entzückt.