Katarina war nur etwas über einundeinhalb Jahr alt, als die Familie im Herbst 1904 nach Ainola umzog. Sie hatte aber die Gelegenheit den Verkehr zwischen den Kindern der Künstlerfamilien am lebhaftesten zu erleben, wie man aus den Tagebüchern, die im Nationalarchiv aufbewahrt werden, schließen kann. Katarinas Meinung nach waren Kostümbälle die lustigsten Ereignisse, aber in den Tagebüchern erzählt sie auch von Flugzeugspielen und vielen anderen Vergnügungen der Kinder.
Die Schwestern waren der Meinung, dass die eigenwillige Katarina die Lieblingstochter ihres Vaters war und ihm am nächsten stand. Sie machte unter den Kindern beim Klavierspiel die besten Fortschritte und versuchte auch zu komponieren. Der Vater korrigierte die Noten seiner Tochter etwas und danach verwarf sie das Werk: es war ja nicht mehr ihre eigene Schöpfung. Katarina zog 1917 wegen der Schule nach Helsinki um, aber musste gleich nachdem der Bürgerkrieg Ende Januar 1918 ausgebrochen war nach Ainola zurückkehren. Der Schulbesuch ging im Herbst 1919 weiter. Katarina bestand im Frühjahr 1920 das Abitur mit ausgezeichneten Noten. Im Herbst des folgenden Jahres hatte der Komponist das Gefühl, dass ihm Ainola verlassen vorkäme, weil die Tochter ihr Klavierstudium in Stuttgart angefangen hatte.
Die 21-jährige Katarina heiratete am 30. August 1924 den 37-jährigen Juristen, Eero Ilves. Eero wurde Sibelius’ Vertrauter in Geldangelegenheiten und kümmerte sich auch durch Jahrzehnte um die Steuererklärungen des Herrn Sibelius. Die Familie Ilves pflegte nahen Kontakt zu Ainola. Katarina war am Krankenbett ihres Vaters, als dieser am 20. September 1957 starb. Nach dem Tod ihres Vaters war Katarina abwechselnd mit ihren Schwestern in Ainola, so dass die alte Mutter nie ganz allein war. Nachdem Ainola Museum geworden war, arbeitete Katarina als eine der Museumsführerinnen des Hauses.
Katarina Ilves’ Erinnerungen an Ainola