Der Speisesaal in Ainola

Der Speisesaal in Ainola

Die Möbel im Speisesaal sind eine Mischung aus neu und alt, aber in diesem Zimmer wird die Stimmung des alten Ainolas am besten erhalten geblieben sein. Wand- und Dachbalken sind noch die ursprünglichen und an vielen Stellen sind noch Spuren der Axt zu sehen. Der Fußboden besteht aus ungestrichenen Brettern.

Die neueren Möbel im Zimmer, einschließlich der Beleuchtungskörper, wurden September–Oktober 1939 für die Wohnung in Kammionkatu in Helsinki angeschafft. Für die Einrichtung dieser 205 Quadratmeter großen Wohnung wurden ca. 70 000 Mark (19 000 Euro) ausgegeben. Die funktionalistischen Möbel wurden bei Stockmann erworben und sie wurden vom berühmten Werner West (1890–1959) entworfen. Diese Möbel wurden 1942 nach Ainola gebracht, als das Ehepaar Sibelius die Stadtwohnung aufgab. Der einfache, strenge Tisch sowie die Bank vor dem Fenster sind von Aino Sibelius selbst entworfen. Sie interessierte sich für Holzarbeiten und besaß schon in ihren Jugendjahren in Kuopio eine Hobelbank. Die Wanduhr hat Aino Sibelius aus dem Nachlass ihres Vaters Alexander geerbt. Den Schrank im Barockstil, der unter der Uhr steht, bekam Aino Sibelius von ihrer Mutter, Elisabeth Järnefelt.

 

Der Speisesaal wird vom grünen Kamin beherrscht, dessen Backsteine einzeln gefärbt worden waren. Der in der Gegend bekannte Töpfer, Johan Grönroos, berechnete 170 Mark (knappe 600 Euro) für die Arbeit, und bekam am 25. August 1904 sein Geld von Sibelius. In diesem Kamin vernichtete Sibelius in den 1940er Jahren die Entwürfe seiner Symphonie Nr. 8 und wahrscheinlich auch manche von seinen Jugendwerken „beim großen Brand“. Am Kamin ist der von der Familie Paloheimo geschenkte Krug zu sehen, in dem die Enkelkinder ihre Kaugummis versteckten. Aino Sibelius konnte das Schmatzen der Kaugummis nicht leiden.

Zwei Kaminvorschläge von Lars Sonck und die Rechnung für das Färben der Backsteine vom Töpfer Johan Grönroos.